FDP Mainhausen

Anfrage der FDP-Fraktion zu E-Ladesäulen in Mainhausen

Für das Gelingen der Verkehrswende in Deutschland ist der flächendeckende Ausbau der Ladeinfrastruktur für (teil-)elektrisch betriebene Fahrzeuge (sog. E-Ladesäulen) unabdingbar. Gerade die Kommunen müssen sich daran beteiligen, diese Ladeinfrastruktur zügig und engmaschig auszubauen. Als Pendlerkommune ist die Gemeinde Mainhausen besonders darauf angewiesen, eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur zu unterhalten. Denn das Auto wird für die Einwohner Mainhausens weiterhin ein zentrales Verkehrsmittel bleiben.

Die FDP Fraktion möchte daher wissen:

  1. Laut Bundesnetzagentur gibt es in Mainhausen derzeit (Stand: 01.09.2021) drei
    öffentliche Ladestationen mit insgesamt vier Ladepunkten. Alle vier Ladepunkte (drei
    in Zellhausen, einer in Mainflingen) verfügen über eine Ladeleistung von maximal 22
    Kilowattstunden (kWh) bzw. eine Normalladeeinrichtung.
    Entsprechen die Angaben der Bundesnetzagentur dem aktuellen Stand (Stichtag:
    30.09.2021)? (Bitte aktuelle oder andere Zahlen der Gemeinde vorlegen, sofern
    diese von der Bundesnetzagentur abweichen).


    Die Zahlen der Bundesnetzagentur sind auf dem aktuellen Stand.

  2. Plant die Gemeinde derzeit die Einrichtung weiterer öffentlicher Ladesäulen/-punkte?
    Wenn ja:


    – Wo sollen diese errichtet werden (Ortsteil, ggf. Adresse)?

    In beiden Ortsteilen werden weitere Ladesäulen/-punkte entstehen. Für den Ausbau
    bestätigt ist die Einrichtung weiterer Ladepunkte an den beiden EVO Standorten in
    Mainflingen und Zellhausen. Hier wird aktuell seitens der EVO auf die Anlieferung der
    bestellten Ladesäulen gewartet (Aktuell gibt es in diesem Bereich Lieferengpässe).
    Die Vorplanungen sind abgeschlossen und sobald die Ladesäulen eintreffen beginnt
    der Umbau.

    Des Weiteren gab es bereits Planungsgespräche mit der Maingau Energie
    Obertshausen. Auch von dort besteht die feste Ausbauzusage für weitere
    Ladepunkte in Mainhausen. Aktuell laufen die Vorprüfungen für die Parkplätze am
    Netto und tegut und Mainflingen (Privateigentum), am schon bestehenden Standort in
    der Industriestraße Zellhausen und im Ortskern (Kirchplatz) Zellhausen.

    Mit der Firma Entega Darmstadt findet in der kommenden Woche das
    Auftaktgespräch für den weiteren Ausbau statt.

    – Wie viele neue Ladepunkte sollen errichtet werden?

    Von Seiten der EVO werden in Zellhausen künftig 3 Ladepunkte zur Verfügung
    gestellt und in Mainflingen 4.

    Die Maingau Energie plant die Neuerrichtung von 8 Ladepunkten, so dass künftig 10
    Ladepunkte der Maingau Energie zur Verfügung stehen. An mindestens einem
    Standort pro Ortsteil wird es dazu künftig auch ein E-Carsharing Angebot der
    Maingau Energie geben.

    Von Seiten der Firma Entega sind 2-4 neue Ladepunkte geplant. Hierzu kann erst
    nach den Gesprächen eine finale Aussage getroffen werden.

    Insgesamt ist davon auszugehen, dass die Ladeinfratruktur in Mainhausen künftig
    von 4 Ladepunkten auf 19 bis 21 Ladepunkte anwachsen wird.

    – Über welche Ladekapazität (in kWh) werden die neuen Ladepunkte verfügen?

    Die neuen Ladepunkte werden wie auch die bisherigen eine Leistung von 22
    Kilowattstunden haben. Von Seiten der Maingau Energie wird geprüft, ob zumindest
    eine Ladestation als „kleiner“ Schnelllader (50kw) ausgeführt werden kann. Die
    Kosten hierfür liegen allerdings sehr hoch, so dass eine nahezu durchgehende
    Nutzung gewährleistet sein muss. Schnelllader mit mehr als 50kw Leistung sind nicht
    vorgesehen, da diese aktuell nur an hochfrequentieren Punkten direkt an der
    Autobahn in größerer Anzahl Sinn machen.

    – Wann werden die neuen Ladepunkte voraussichtlich in Betrieb genommen werden
    können?


    Die Säulen der EVO werden sofort nach Lieferung installiert. Alle Genehmigungen
    liegen vor und die Netzplanung dazu ist abgeschlossen.

    Die Ladesäulen der Maingau Energie werden voraussichtlich im Laufe des
    kommenden Jahres in Betrieb gehen. Dies abhängig von der Lieferzeit und der
    finalen Genehmigung der Standorteigentümer.

    Für die Säulen der Entega wird ebenfalls ein zügiger Start anvisiert.

  3. Welche Kosten sind der Gemeinde bisher (Stichtag: 30.09.2021) für die Einrichtung
    der öffentlichen Ladepunkte entstanden?


    Die Kosten der Gemeinde beschränken sich bisher auf die Markierungsarbeiten und
    die Beschilderung der Parkflächen. Weitere Kosten sind der Gemeinde Mainhausen
    bisher nicht entstanden.

  4. Hat die Gemeinde an Förderprogrammen teilgenommen, um die öffentlich
    zugängliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland auszuweiten bzw.
    zu verbessern, oder nimmt die Gemeinde derartige Fördermittel derzeit in Anspruch?


    Bisher wurde seitens der Gemeinde im direkten keine Förderprogramme in Anspruch
    genommen. Bei den Koooperationen mit den derzeitigen Anbietern, können diese
    gemeinsam mit der Gemeinde Fördermittel beantragen und erfüllen diese Augfgaben
    für die Kommune.

    Zudem sind die Verfahren sehr aufwendig und an Bedingungen geknüpft. So muss
    auch der spätere Betrieb über den Antragsteller erfolgen. Dieser Betriebsaufwand
    von Ladesäulen ist vor allem in Bezug auf Abrechnung, Softwarelösungen für das
    Lademanagement, Anbindung an Ladenetzwerke, etc. sehr hoch.
    Diese Leistungen sind von kleinen Städten und Gemeinden nicht leistbar und daher
    machen hierbei Kooperationen mit z.B. lokalen Netzbetreibern oder überregionalen
    Anbietern durchaus Sinn.

  5. Für einen intelligenten und koordinierten Auf- und Ausbau der Ladeinfrastruktur ist es
    nötig, dass die Gemeinde Kenntnis über die entsprechenden Pläne auf privaten
    Flächen (Unternehmen und Privathaushalte) hat
    .

    – Verfügt die Gemeinde über derartige Daten und berücksichtigt sie diese bei ihren
    eigenen Ladeinfrastrukturplänen?


    Für die Installation von Ladestationen auf privaten Flächen besteht eine
    Anzeigepflicht beim Stromnetzbetreiber. Für Ladepunkte bis zu 11kw. Besteht eine
    Anzeigepflicht, bei Ladepunkten ab 22kw sind diese genehmigungspflichtig. So
    besteht immer ein klares Bild über die Auslastung der Netze und den entsprechend
    notwendigen weiteren Ausbau des Netzes. Hierzu steht die Gemeinde Mainhausen
    im regelmäßigen Austausch mit der Energienetze Offenbach (ENO) als zuständigem
    Netzbetreiber. Dort werden die entsprechenden Daten zentral gesammelt und
    Ausbauplanungen vorgenommen.

    – Plant die Gemeinde, Vorgaben zur Errichtung von Ladeinfrastruktur (künftig) in
    Bebauungsplänen zu verankern, oder sind diese bereits in Bebauungsplänen
    verankert?


    In kommenden Bebauungsplänen ist darauf zu achten, dass öffentliche
    Stellplatzbereiche für zentrale Ladepunkte berücksichtigt werden. In bisherigen
    Bebauungsplänen waren Bereiche dieser Art bisher nicht vorgesehen. Die
    Entscheidung für die Schaffung öffentlicher Stellplätze zum Ausbau der weiteren
    Ladeinfrastruktur liegt bei der Aufstellung von neuen Bebauungsplänen final bei den
    politischen Gremien.

    Allgemein bleibt nach Aussage der Energieversorger festzuhalten, dass die bisherige Anzahl
    der registrierten heimischen Wallboxen in Mainhausen sehr hoch ist und deutlich über dem
    Kreisdurchschnitt liegt. Dies hängt vor allem mit der hohen Quote an Wohneigentum
    zusammen, welches in anderen Städten und Gemeinden eher geringer ist. Hierdurch ist die
    Nachfrage nach öffentlichen Ladepunkten bisher etwas geringer. Der hohe Nutzungsfaktor
    der bestehenden Säulen wird von der Maingau Energie auf den Hopper zurückgeführt und
    bei den beiden EVO Säulen ist dies darauf zurückzuführen, dass diese aktuell noch
    kostenfrei sind. Auch die bestehende E-Fahrer WhatsApp Gruppe (ca. 40 Mitglieder) macht
    deutlich, dass die meisten Nutzer im Moment das kostenfreie Angebot nutzen, aber bei
    einem kostenpflichtigen Angebot eher auf die heimische Wallbox wechseln würden, da dies
    günstiger ist.

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